Punkt gewonnen - oder verloren?
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Punkt gewonnen - oder verloren?
Gossau und Tuggen konnten sich nach der Partie exakt diese Titelfrage stellen: Das 1:1 machte keinen glücklich, aber beide halbwegs zufrieden.
Von Bruno Füchslin

Tuggens Glück: Enzo Todiscos Fallrückzieher geht an die Latten-Oberkante. Foto füchslin
Mit dem erfolgreichen Rucksack von drei Siegen in Serie trat Tuggen am Samstag beim Challenge-League-Absteiger Gossau an, das seinerseits in drei Heimspielen keinen einzigen Punkt erringen konnte. Eine spezielle Ausgangslage demnach für zwei, die sich – mit Unterbrüchen da und dort – seit Jahren immer wieder begegnen.
Schön aufgeteilt die Spielanteile: Diese gehörten in den ersten 20 Minuten Gossau, gegen Ende des ersten Abschnitts Tuggen. Der einzige Treffer fiel nach einem Individualfehler in der Schwyzer Abwehr; Silvan Eggmann konnte solomässig auf Bernet zulaufen und bezwang diesen per Flachabschluss in die weite Ecke (12.). Die Gäste bekundeten in der längeren Startphase enorme Mühe mit der offensiven Beweglichkeit der Ostschweizer.
Erst nach 25 Minuten konnten die Märchler am Spiel ausgeglichen partizipieren und gegen Ende des ersten Abschnitts Feldvorteile erschaffen. Ein Treffer Gandolfos, nach Huber-Freistoss, wurde wegen Aufstützen (?) nicht gegeben. Umgekehrt hatte Tuggen Glück, dass Todiscos Fallrückzieher so hoch angesetzt war, dass er von der Latten-Oberkante zum Abstoss spritzte.
Spannende Schlussphase
Tuggen-Trainer Adrian Allenspach wechselte zum zweiten Abschnitt sowohl personell wie positionsmässig je eine Person. Das Ziel war klar: Das 0:1 musste aufgeholt und zumindest egalisiert werden. Dies gelang erst Mittelfeldspieler Moser nicht (62., verzieht am weiteren Pfosten vorbei). Tuggens Glück, dass der Ex-Märchler Güntensperger nach 68 Minuten nur den Aussenpfosten traf, wandelte sich zwei Minuten später in noch mehr Fortuna: Nach einem missglückten Abwehrversuch der Ostschweizer traf Nushi via Pfosten-Innenkante zum 1:1 (70.).
Die 20 Minuten Restspielzeit entwickelten sich zu einer von einem Abnützungskampf lebenden Schlagabtausch, in dem keinem der Siegtreffer gelang. Schön für die Zuschauer, dass weder Gossau noch Tuggen das Ergebnis halten wollte und gewisse Risiken eingingen. Sowohl Eggmann da (89.) wie Moser (77.) und Senn (78.) dort hätten noch treffen können, fanden aber jeweils ihre gut gemeinten Versuche von den gegnerischen Hütern gewehrt.
So ging man auseinander, halbwegs zufrieden, nicht richtig glücklich: Gossau holte den ersten Heimpunkt, Tuggen das zweite Auswärts-Unentschieden. Insgesamt eine so genannt «gerechte Punkteteilung».
Gossau – Tuggen 1:1 (1:0)
Buechenwald. 350 Zuschauer. SR: Nuno Antonio Madeira.
Tore: 12. Eggmann 1:0. 70. Nushi 1:1.
Gossau: Gysi; Franco Varga (81. Zancanaro), Rizvanovic, Marco Varga, Schrepfer; Frrokaj (71. Gimenez), Oertig, Güntensperger, Todisco (90. Pfister); Eggmann, Aydeniz.
Tuggen: Bernet; Joller (60. Piperno), Schmid, Nushi, Huber; Santana, Gandolfo, Maier, Moser (77. Hoxhaj); Zverotic, Etemi (46. Senn).
Bemerkungen: Gossau ohne Lauchenauer, Berger und Grämiger (alle verletzt). Tuggen ohne Leskovci und Gsell (beide verletzt) sowie Gashi (nicht qualifiziert). 26. Gandolfo-Kopfballtreffer wegen vorangegangenem Foulspiel annulliert. 43. Lattenschuss Todisco. 68. Pfostenschuss Güntensperger. Verwarnungen: 19. Gandolfo (Reklamieren), 54. Schmid (Foul an Todisco), 64. Schrepfer (Spielverzögerung), 91. Aydeniz (Foul an Huber). Gepfiffene Regelvergesehen: 16 (7) gegen Gossau, 17 (5) gegen Tuggen. Corners 1:5 (1:3).
Das gab zu reden ...
Unbesiegt. Nach einem gespielten Fünftel der Qualifikation verbleiben noch drei, die ohne Niederlage da stehen: Brühl SG, Eschen/Mauren und Tuggen. Umgekehrt hat am Tabellenende einzig Zug 94 noch keinen Sieg auf dem Konto.
Zu Fehler gezwungen. Tuggens Druck im zweiten Abschnitt musste fast irgendwann zum Ausgleich führen; prompt profitierten die Gäste von einem zu wenig weit befreiten Abwehrversuch. Dennoch blieb unverständlich, weshalb Gossau die ersten drei Heimbegegnungen allesamt verloren geben musste.
Mehr Präsenz. In den ersten 20 Minuten, jener Phase, in der Gossau die Führung gelang, war Tuggen zu wenig präsent, in Sachen Laufarbeit (ohne Ball) zu wenig engagiert. Man wird diesbezüglich klare Verbesserungen anbringen müssen, wenn am Sonntag in der ersten Cup-Hauptrunde der Challenge-League-Verein Wil geschlagen werden will.