Welch Spektakel! Zehn Tore!
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Welch Spektakel! Zehn Tore!
Von Bruno Füchslin
Frust bei Zug (Torhüter Philipp Groth), Jubel bei Tuggen (Javier Santana, Safet Etemi). fü.
Das Haupthaar der Trainer Adrian Allenspach und Patrick Bühlmann muss während der 90 Minuten arg gelitten haben: Ganze Strähnen müssten ob der geschehenen Fehler grau geworden sein. Aber was die einen Nerven kostet, freut die andern: Die Partie Tuggen – Zug 94 war die seit Jahren Spektakulärste ihrer Art, erfüllte das Gusto der Zuschauer in allen Belangen.
Tuggen begannn pfui: Innert 90 Sekunden machten die Gäste ab der zehnten Minute einen 2:0-Vorsprung. Gravierende Individualfehler ermöglichten dem Ex-Tuggner Sulejmani zwei persönliche Erfolgserlebnisse. Wieder, wie schon gegen Cham und Rapperswil-Jona, lag Tuggen zurück, diesmal gar mit zwei Negativeinheiten ...
Aber die Märchler antworteten mit hui: Innert zwölf Minuten lag man mit 3:2 voran. Erst Nushi (abseitsverdächtige Position nach seitlichem Freistoss) und zweimal Neuzuzug Etemi zeichneten als Abschliessende dafür verantwortlich, dass die Gastgeber nicht weiter unter Aufholdruck standen.
Hattrick von Santana
Aber wieder, wie schon in Rapperswil, konnte Tuggen den Vorsprung nicht verteidigen. Zuweilen viel zu offensiv ausgerichtete Mittelfeldakteure liessen die nominelle Abwehr im Stich. Erst Jäger (51.), dann erneut Sulejmani mit dem Treffer des Tages (Fallrückzieher ins Bernets weite Eck; 66.) brachten die Gäste wieder in Front.
Alsdann offenbarten aber auch die Zentralschweizer, dass sie einen Vorsprung nicht erfolgreich zu verteidigen wussten: Santana glich aus (69.; würgt beim weiteren Pfosten das Leder ins Netz), brachte Tuggen in der 90. Minute wieder in Führung und machte in der Nachspielzeit den Sack einer aussergewöhnlichen Begegnung definitiv zu.
Tuggen – Zug 94 6:4 (3:2)
Linthstrasse. 240 Zuschauer. SR: Remo Lanfranchi.
Tore: 10. Sulejmani 0:1. 12. Sulejmani 0:2. 18. Nushi 1:2. 25. Etemi 2:2. 30. Etemi 3:2. 51. Jäger 3:3. 66. Sulejmani 3:4. 69. Santana 4:4. 90. Santana 5:4. 93. Santana 6:4.
Tuggen: Adrian Bernet; Joller, Nushi, Schmid, Huber; Santana, Gandolfo, Maier (59. Murtisi), Moser; Etemi (82. Piperno), Zverotic (75. Gashi).
Zug 94: Groth; Illic, Rey, Dacic, Mehicic; Palatucci (77. Kempf), Jonas Bernet, Mamede, Di Cunzolo (87. Caminada); Jäger (74. Jevremovic), Sulejmani.
Bemerkungen: Tuggen ohne Senn, Leskovci, Gsell und Imhof (alle verletzt). Zug 94 ohne Priant, Lokaj und Azemi (alle verletzt) sowie Krizevac (abwesend). Regengetränkter Boden, Regen während zwei Dritteln der Partie. Verwarnungen: 35. Illic (Foul an Gandolfo), 49. Moser (Foul an Jäger), 52. Palatucci (Foul an Moser), 66. Sulejmani (übertriebener Torjubel), 81. Joller (Foul an Jevremovic), 90. Santana (übertriebener Torjubel), 92. Piperno (Spielverzögerung). Geahndete Regelvergehen: 17 (5) gegen Tuggen, 16 (9) gegen Zug 94. Corners 7:5 (3:1).
Das gab zu reden ...
Zehn Tore. Lang, lang ists her, seit dem an der Linthstrasse so viele Treffer fielen. Durchschnittlich alle neun Minuten ein Torerfolg entschädigte die Zuschauer für viele Partien, in denen um ein entscheidendes Tor gestritten, gekämpft und gerungen wird.
Tiefer Boden. Die vorausgegangenen Regenfälle machten das Terrain tief. Dass so viele Treffer geschahen, war da und dort auch den Platzverhältnissen zuzuschreiben. Die stets die Entscheidung suchenden Teams verlangten sich im physischen Bereich das derzeit Mögliche ab.
Offensive. Dass beide Mannschaften bis zum Schluss offensiv ausgerichtet waren und blieben, machte Freude. Hätten all jene, die noch zusätzliche Möglichkeiten besassen, auch noch getroffen, wäre gar die doppelte Anzahl an Toren möglich gewesen.