«Wir leben gefährlich, das ist uns bewusst»
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«Wir leben gefährlich, das ist uns bewusst»
Morgen startet der FC Tuggen in der Erstliga in die Frühlingsrunde. Erstmals seit November 2016 steht dabei wieder Adrian Allenspach an der Seitenlinie.
von Roger Züger
Adrian Allenspach ist zurück. Morgen Samstag steht der Tuggner Erfolgstrainer erstmals seit seinem Rücktritt im November 2016 wieder an der Seitenlinie. Er soll es sein, der den Promotion League- Absteiger auch vor dem Erstligaabstieg bewahrt. Er, der in neuneinhalb Jahren als FCT-Coach 138 seiner 284 Pflichtspiele gewonnen hat. Er, der Tuggen 2012 zum Schweizer Amateurmeister und zum Aufstieg in die Promotion gecoacht hat. Adrian Allenspach. Wer jetzt nun aber grosse Ansagen erwartet, der wird enttäuscht. Zu lange ist Allenspach, der einstige Profispieler – unter anderem bei Sion, Lugano und St. Gallen – dabei, um die Realität auszublenden. «Wir leben gefährlich, das ist uns bewusst», sagt Allenspach nüchtern. Damit meint er die aktuelle Tabellenlage, in der sich der FCT befindet (Rang 10; 5 Punkte Vorsprung auf den Strich). Für ihn gilt nur eins: Nach vorne schauen und das beeinflussen, was er könne. «Alles andere bringt nichts.» Damit spricht der 48-Jährige die schwach gespielte Vorrunde, die Verfassung der Mannschaft, die Vorbereitungsphase auf die Frühlingsrunde oder etwa die ungünstigen Trainingsbedingungen, mit der Tuggen mit dem Wintereinbruch konfrontiert war, an. «Grosszügigerweise dürfen wir heute Abend auf dem Kunstrasen des FC Buttikon trainieren – das ist nicht selbstverständlich.» Der Rest? Passé. Für Allenspach zählt das, was kommt.
«Es war eine Herzensangelegenheit» Das heutige Training ist das letzte vor dem Start der Frühlingsrunde morgen Samstag gegen Wettswil-Bonstetten. Überzeugt hat der FCT zuvor in den Testpartien: Vier Siege aus sechs Spielen, zweimal gabs ein Unentschieden (siehe Spalte links). Allenspach lässt es jedoch nicht aus, zu erwähnen, dass es auch schon umgekehrt gewesen war und es in der Meisterschaft dennoch harzte. «Wichtig ist jetzt, dass wir einen guten Start hinlegen – und wir uns ins seichte Tabellen-Gewässer manövrieren können», weiss Allenspach, der umgehend anfügt: «Aber damit sind wir nicht die Einzigen, andere Teams wollen das auch.» Für die Mission «schnellstmöglich weg vom Strich» hat Adrian Allenspach viel geschuftet: Ein neuer Torhütertrainer, ein neuer Assistenztrainer und fünf neue Spieler sind im Verlauf der Winterpause zu seiner Mannschaft gestossen. «Manchmal braucht es länger, manchmal etwas weniger. Aber ich bin zufrieden, wie das Team funktioniert, wie es an sich arbeitet und das umsetzt, was ich mit auf den Weg gebe.» Dafür seien aber auch langjährige Spieler wie Javier Santana oder Dominik Schiendorfer mitverantwortlich, weil «sie mit sehr viel Herzblut vorangehen». Und was bewegte Allenspach zur Rückkehr an die Seitenlinie? «Felix, Tuggen … Es war eine Herzensangelegenheit.» Eigentlich habe er nicht gedacht, so schnell wieder irgendwo zum Fussball zurückzukehren. «Aber es hat einfach gepasst.» Nun hat er seiner fussballfreien Zeit, die er für eineinhalb Jahre geniessen konnte, den Rücken gekehrt. Ein Problem sei dies aber nicht. «Es war erschreckend, wie schnell ich Abstand gewonnen habe – allerdings war ich nach dem Wiedereinstieg genau so schnell wieder drin.» Die Vereinsverantwortlichen wird es freuen, haben sie ihren Erfolgstrainer doch nun wieder in den eigenen Reihen – und können womöglich bald den ersten Sieg seit dem 16. September bejubeln. Vielleicht schon morgen, wenn Tuggen auf Schlusslicht Wettswil-Bonstetten trifft.
Wettswil-Bonstetten – Tuggen Samstag, 16 Uhr, Sportplatz Moos