Knapper Sieg im Cup-Derby für Tuggen

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Knapper Sieg im Cup-Derby für Tuggen

Erfreulich startete die Partie am vergangenen Samstag an der Linthstrasse. Zumindest für die Tuggner. Nachdem man in den vergangenen Heimspielen jeweils früh das erste Gegentor kassierte, wurde man im Lokalderby der Favoritenrolle von Anfang an gerecht. Während einer halben Stunde kamen die Freienbacher zu einem einzigen Abschluss, während die Allenspach-Elf das Spiel beinahe frei gestalten konnte. Torgefahr kam zwar teilweise auf, dennoch bekundete Tuggen Mühe mit dem Höfner Abwehrbollwerk. Noch vor der Pause kam zwar auch Freienbach zu weiteren Torchancen, insgesamt wirkten die Gäste aber harmlos. In der Pause wusste man nicht so recht, was man vom Gezeigten halten sollte. Tuggen schien zwar zur alten Stärke zurück zu finden, allerdings würde man noch einen Gang zulegen müssen, um zu zwingenden Torchancen zu kommen.

Die zweite Halbzeit startete ähnlich, nämlich mit grossem Engagement auf Seite des Heimteams. Kurz darauf hatte Jakup Jakupov die grösste Chance des Spiels: Nach einem Eckball kam er an den Ball und schoss aus sehr steilem Winkel nur knapp am zweiten Pfosten vorbei. Und Jakup Jakupov blieb der auffälligste Spieler: In der 54. Minute scheiterte er alleine vor dem verlassenen Tor, dass nur noch von einem Höfner Verteidiger beschützt wurde – eine Chance, die zwingend im Torerfolg hätte enden müssen. Keineswegs niedergeschlagen war jetzt Jakupovs Wille offensichtlich, das Spiel zu gewinnen – und vor allem ein Tor zu erzielen. Nur wenige Minuten später profitierte ebendieser Jakupov von James Wyndhams Kopfballvorlage und drosch das Leder ins Netz. Erleichterung gepaart mit Freude durchfuhr die Allenspach-Elf. Auch dem jungen Wyndham ist der Assist zu gönnen. Der junge Offensivspieler, der sonst oftmals für die Schlussphase eingewechselt wird, zeigte über 80 Minuten eine gute Leistung. In der Folge kamen die Gäste besser ins Spiel. Obwohl sich Freienbach immer mehr Spielanteile sicherte, blieben sie offensiv zuerst weiter harmlos. In den Schlussminuten schienen die Kräfte der Tuggner aber zu schwinden und es bildeten sich grössere Räume im Mittelfeld, die die Freienbacher für schnelle Angriffe nutzen konnten. Dem Ausgleich kamen die Gäste aber vor allem durch Distanzschüsse näher, die für Alessandro Merlo im Tuggen-Tor keine grösseren Probleme darstellten. Schliesslich wusste Tuggen die Partie souverän zu Ende zu spielen.

Zusammenfassend zeigte der FC Freienbach zwar, wieso er in der ersten Liga spielt und stellte Tuggen immer wieder vor Probleme in der Defensive. Dennoch liessen sich die routinierten Tuggner Verteidiger nicht beirren, allen voran zeigte Andrei Herlea eine tolle Leistung, anerkennt im Gespräch nach dem Spiel aber auch die Stärken der Gegner: «Der Gegner hat gut dagegen gehalten. Es gibt Tage, an denen erspielen wir uns viele Chancen und solche, an denen erspielen wir uns nicht viele. Viel wichtiger für uns ist, dass wir sehen, dass die Offensivspieler bemüht sind. Und das waren sie heute sehr.» Mann des Spiels war am Samstag wohl Jakup Jakupov. Der langjährige Tuggner schätzt die eigene Leistung gut ein: «Die erste Halbzeit war besser, aber mit wenigen Abschlüssen. In der zweiten Halbzeit kamen wir dann zu mehr Chancen und zum Tor. Über das ganze Spiel gesehen haben wir sie fussballerisch dominiert.» Angesprochen auf sein entscheidendes Tor zeigt er sich erleichtert: «Das Tor ist natürlich wichtig für mich. Und wenn es auch noch das entscheidende ist, umso mehr. Ich bin glücklich, dass wir weitergekommen sind.» Schaut man sich das grössere Bild an, das der FC Tuggen im Moment abgibt, so dürften Zuschauer und Mannschaft wieder etwas beruhigt sein. Der Ausstieg aus dem Negativtrend konnte mit dem Cupsieg bestätigt werden. Dass es alles andere als leicht ist, aus einer Negativspirale zu kommen, bestätigt auch Tuggen-Verteidiger Herlea nach dem Spiel: «In erster Linie brauchten wir Geduld und viel Teamgeist, um die Wende zu schaffen. Wenn man ein kleines Tief hat muss man im nächsten Spiel umso mehr geben, denn es ist immer extrem schwierig, aus Negativspiralen rauszukommen. Egal wer der Gegner ist, nach Niederlagen ist es immer schwer, eine Reaktion zu zeigen. Das ist uns ins Wettswil gelungen, heute haben wir die Wende bestätigt.» Dass man am Samstag gewinnen konnte wird die Tuggner auch in ihrer Arbeit bestätigen, die sie unter der Woche auf dem Platz leisten. Man ist auf dem richtigen Weg und lässt sich auch vom Derby-Druck nicht aus der Ruhe bringen.

March-Anzeiger (Stefan Horisberger)

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