Den 2. Tabellenplatz verteidigt
von Daniel Horisberger (Kommentare: 0)

Auf sichtlich tiefem Terrain begegneten sich Tuggen und am Wettswil-Bonstetten am Samstagnachmittag an der Linthstrasse. Das bescheidene Wetter der vergangenen Woche hatte auf dem Grün seine Spuren hinterlassen. Entsprechend schwierig war es für die beiden Mannschaften auch, eine technisch hochstehende Leistung abzuliefern. Während des ersten Durchgangs kristallisierte sich heraus, dass Tuggen mehr vom Spiel hatte und immer wieder bis in die gefährliche Zone vorstossen konnte. Oftmals waren die Tuggner etwas schneller am Ball, etwas näher beim Gegner, und unter dem Strich auch zweikampfstärker. Die Defensive der Wettswiler – in den vergangenen Jahren stets das Prunkstück der Ämtler – bekundete immer wieder Mühe mit Tuggens Angriffen. Gleichzeitig stand Tuggen hinten souverän und liess wenig zu. Was durchkam, wurde von Miroslav Dabic souverän pariert. Zwingende Chancen suchte man auf beiden Seiten vergeblich, mit einer Ausnahme: Nach einer halben Stunde kam Tuggens Rodrigues frei vor dem Tor der Zürcher zum Kopfball, verfehlte dieses aber knapp. Damit blieb es bis zur Pause torlos, auch wenn Tuggen nach einer engagierten Hälfte die Führung verdient gehabt hätte.
Mit dem in der Pause einsetzenden Regen verschlechterte sich auch die Unterlage und das Spiel wurde ruppiger. Nach dem Seitenwechsel brauchten beide Mannschaften etwas Zeit, um nochmals warmzulaufen. Für Tuggen dauerte es rund 15 Minuten, bis man wieder gefährlich vors Tor kam, in der 61. Minute konnte die Previtali-Elf dafür erstmals jubeln: Der grossgewachsene Sandro Wieser kam im Strafraum zum Kopfball und netzte zur Führung ein. Zu diesem Zeitpunkt war Tuggen zwar nicht unbedingt viel besser unterwegs, unter dem Strich ging die Führung aber dennoch in Ordnung, da man in der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft gewesen war. Gegen Ende der immer härter umkämpften Partie waren es die Gäste, die mehr Spielanteile für sich beanspruchen konnten. Tuggen kam zeitweise arg unter Druck, konnte sich allerdings stets auf die besonders souverän spielende Defensive verlassen. Die grösste Chance auf den Ausgleich konnte der einmal mehr überragend reagierende Dabic in Tuggens Tor sehenswert parieren. Für Tuggen wurde es zum Kraftakt, jeder Entlastungsangriff schien Gold wert. Mit vereinten Kräften und auch dank dem fahrlässigen Auslassen von Chancen auf Seite der Zürcher schaffte man es aber, den Kasten bis zum Schlusspfiff sauber zu halten. Und nach 90 Minuten darf man attestieren: Den Sieg hat sich die Previtali-Elf verdient. Nicht mit grandioser Überlegenheit, aber indem man viele kleine Sachen besser gemacht hat, als der Gegner.
Miroslav Dabic - Mann des Spiels in der Defensive auf Tuggner Seite – stand nach dem Spiel Rede und Antwort. Auf die Frage hin, ob man das Spiel dank Kampf und etwas Glück gewonnen habe, ergänzte er ohne zu zögern: «Es war eine Willenssache, definitiv.» Und er fasste weiter zusammen: «Über weite Strecken des Spiels waren wir agiler und wohl etwas näher beim Gegner als der Gegner bei uns.» Für ihn gehören aufregende und chaotische Schlussminuten auch zum Spiel: «Das gehört dazu. Es ist das Schöne am Fussball, dass es bis zur letzten Minute geht. Und dann kribbelt es auch bis zum Schluss. Das ist auch schön.» Versucht man, den grösseren Bogen zu schlagen, fällt auf, dass Tuggen zum ersten Mal in der aktuellen Spielzeit zu null gespielt hat. Der äussere Eindruck täuscht nicht: Nicht die individuelle Klasse ist es, die besser geworden ist – diese hat von Beginn weg gepasst. Das Zusammenspiel untereinander, die Abstimmung in der Verteidigung, funktioniert nun. Das sieht auch Tuggens Schlussmann ähnlich: «Wir haben viel miteinander gesprochen, im Training und in der Garderobe, und einander gesagt, wer was in welcher Spielsituation gerne hat, wer wo stehen muss. Das trägt jetzt langsam Früchte.», so Dabic abschliessend. Und nach dem vierten Sieg in Serie gehört Tuggen auch statistisch zu den Spitzenteams, mit gesamthaft sechs Siegen aus den ersten acht Spielen. So kann die Previtali-Elf mit breiter Brust ins Kantonsderby gegen den FC Freienbach am kommenden Sonntag.
Telegramm:
Tuggen – Wettswil-Bonstetten
Linthstrasse, 311 Zuschauer, SR: Arben Murati
Tore: 61. Wieser 1:0,
Tuggen: Dabic; Kräuchi, Meier, Rüegg J. (55. Herlea), Keller; Rüegg N., Quintas, Wieser (85. Bonthuis); Morina (85. Shala), Rodrigues (76. Ramabaja), Tayey (76. Jakupov).
Wettswil-Bonstetten: Thaler; Rüegger, Brunner, Brüniger, Stettler (66. Loosli) ; Peter, Schneebeli, Hager (77. Bellis); Figueiredo, Mesonero (66. Mesto), Di Battista (66. Wick).
Bemerkung: Tuggen ohne Bärtsch, Antoniazzi, Kriz, Pinthus, Ismaili und Erbinel. Wettswil-Bonstetten ohne Studer.
Verwarnungen: 16. Hager (Foul), 23. Morina (Foul), 64. Stettler (Foul), 78. Ramabaja (Foul).