Die Punkte bleiben in Tuggen

von Daniel Horisberger (Kommentare: 0)

Während die frühabendlichen Sonnenstrahlen die Temperaturen am Samstag weiterhin hochhielten, betraten die beiden Mannschaften den nahezu makellosen Rasen an der Linthstrasse. Nachdem Tuggen die Startminuten kontrollierte, schien man sich in der Folge auf ein gegenseitiges Abtasten zu einigen. Für Tuggens Ersatztorhüter Leon Merkas, der wiederholt den verletzten Stammtorhüter Merlo vertrat, blieb es daher zumindest in der Startphase ruhig. Zur einzigen nennenswerten Chance kam Tuggens Jakup Jakupov, welcher den Ball allerdings neben das Tor setzte. Quasi aus dem Nichts kam Uzwil dann aber zum Führungstreffer. Ein empfindlicher Fehlpass im Spielaufbau liess Uzwil neu angreifen, worauf deren Fabio Moser am chancenlosen Merkas vorbei einschieben konnte. Einerseits war das Resultat zwar für die St. Galler ziemlich schmeichelhaft, andererseits konnte sich Tuggen kaum darüber beklagen, wenn es für die schlicht ungenügende Defensivarbeit bestraft wurde. Es war nun an der Tuggner Offensive eine Antwort zu liefern, die Suche danach gestaltete sich vorerst aber erfolglos. Vor dem eigenen Tor spielte man derweil weiterhin ungenügend und sorgte damit für weitere gute Chancen auf Seite der Gäste. Noch vor der Pause waren allerdings auch Letztere im Glück: Dardan Morinas Ausgleichstreffer wurde aberkannt, weil Schiedsrichterin Mauricio beim vorhergehenden Eckball ein Foul gesehen haben wollte. Darüber ärgern mussten sich die Tuggner allerdings nicht lange: In der 42. Minute zeigte Tuggen eine Kombination wie aus dem Lehrbuch: Rechts aussen entwischte Haxhi Shala, welcher Übersicht bewies und in der Mitte Dardan Morina in Szene setzte. Völlig unbehelligt konnte dieser zum Ausgleichstreffer einschieben.

Zäh blieb die Partie dennoch auch nach der Pause. Auch ohne ganz grosse Überlegenheit kam Tuggen immerhin zu guten Chancen: In der 60. Minute entwischte erneut Haxhi Shala, diesmal links aussen, umlief den Torhüter und schob sehenswert zum 2:1 ein. Dass Uzwil nun seine Defensive etwas öffnen musste, eröffnete wiederum Tuggen neuen Raum fürs eigene Spiel. Dass es bis zum Schluss keine Tore mehr gab, hatte auch etwas mit Zufall zu tun. Während Tuggens Yves Meier noch zu einer Grosschance kam und das 3:1 auf dem Fuss hatte, blieb man defensiv bis zum Schluss anfällig und machte sich das Leben selbst schwerer, als es hätte sein müssen. Ein unter dem Strich verdienter, wenn auch glanzloser Sieg also. Ähnlicher Meinung war auch Torhüter Leon Merkas, der über weite Strecken eine souveräne Partie abgeliefert hatte: «Zu Beginn hatten wir Mühe. Wir hatten viele Absenzen durch Verletzungen und Sperren, gefühlt war kein Offensivspieler mehr auf der Bank. Dann haben wir uns bei der Chancenauswertung schwer getan. Und wer vorne das Tor nicht schiesst, bekommt es hinten...», so Merkas.  Man hätte sich aber anschliessend nochmals zusammengerissen und dann mit der nächsten guten Chance das Tor erzielen können. Angesprochen darauf, ob man in Situationen wie heute, wenn man in Rückstand gerät, noch vom Selbstvertrauen der letzten Saison zehren kann, differenzierte Merkas: «Ja, das ist teilweise sicher so. Zudem hatten wir eine tolle, intensive Vorbereitung, in der jeder an sein Maximum gegangen ist. Wir haben uns gesagt, dass jeder alles geben muss. Natürlich hilft es, mit der letzten Rückrunde im Hinterkopf anzutreten. Aber wir machen es wie immer und schauen von Spiel zu Spiel.», so Merkas abschliessend. Was positiv stimmt, ist die intakte Mannschaft, die zwar spielerisch ihre Mühe hatte, sich aber nicht aus der Ruhe bringen lässt, einen Plan zu haben scheint und diesen bis zum Schluss auch umsetzt. Derweil müssen die defensiven Fehler – es waren vor allem individuelle Unachtsamkeiten – abgestellt werden. Denn ohne diese, wäre das Spiel am Samstag wohl eine deutlich klarere Sache gewesen. So fiel das Fazit eher durchzogen aus: Das beste am Spiel war das Resultat. Noch ist die Saison aber in Kinderschuhen, und es bleibt eine Gnadenfrist, um Anlaufschwierigkeiten zu beheben und richtig warm zu laufen.

Telegramm:

Tuggen - Uzwil, 2:1 (1:1)

Linthstrasse, 320 Zuschauer, SR: Laura Mauricio

Tore: 25. Moser 0:1, 42. Morina 1:1, 60. Shala 2:1,

Tuggen: Merkas; Mallo, Degen (68. Jaggy), Rüegg, Keller; Shala, Meier, Teixeira; Jakupov (88. Meier), Rodrigues (76. Keranovic), Morina.

Uzwil: Müller; Ranisavljevic (87. Karica), Ledermann, Lanker, Rohner; Imper (69. Schönenberger), Sejdija, Hajrovic, Lanzendorfer (87. Asani); Cengiz (46. Uzunovic), Moser.

Bemerkung: Tuggen ohne La Rocca, Bärtsch, Loue, Merlo (alle verletzt) und Titaro (gesperrt). Uzwil ohne Brunschwiler, Stocker, Islami, Wirth und Barkate.

Verwarnungen: 18. Ranisavljevic (Reklamieren), 36. Merkas (Foul), 76. Lanker (Foul), 85. Haxhi (Foul), 86. Moser (Foul), 90.+2’ Rohner (Foul), 90+3’ Gambino (Reklamieren), 90+5’ Morina (Foul).

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