Die Serie der Ungeschlagenheit geht weiter

von Daniel Horisberger (Kommentare: 0)

Tuggen hatte am Samstag geschwächt gegen den SV Höngg anzutreten. Gleich mehrere überaus wichtige Spieler fehlten nämlich verletzt. Nicht zuletzt die beiden Top-Türschützen Michael Bärtsch und Jakup Jakupov mussten das Spiel von der Tribüne aus mitansehen. Und tatsächlich bekundete Tuggen etwas Mühe, in das Spiel zu kommen, auch wenn dies wohl weniger dem Spielermaterial als den heissen Temperaturen und dem geschickten Spiel Hönggs geschuldet war. Während die Gäste Tuggen vom eigenen Tor weghalten konnten, wurden sie vor allem in Form von Ex-Tuggner Uchenna Anioke offensiv aktiv, grosse Torchancen blieben aber Mangelware. Vielmehr dauerte es bis zur Pause, ehe Tuggen zwingend vor dem Tor Hönggs auftauchte, dann aber auch gleich einnetzte: Dardan Morina setzte nach einer sehenswerten Ballannahme Demian Titaro mit einem Steilpass in den Strafraum in Szene, welcher sich nicht zweimal bitten liess und zum 1:0 einschob. Mit dem Führungstreffer übernahm Tuggen noch vor der Pause mehr Spielanteile und kontrollierte die Partie nun über weite Strecken. Technischer Höhepunkt der Partie dürfte Julio Teixeiras Tor zum 2:0 gewesen sein: Flink liess der filigrane Techniker Hönggs Trazivuk im Tor stehen und erzielte den vorentscheidenden zweiten Führungstreffer.

Dass die drei Punkte auch nach der Pause kaum einmal in Gefahr schienen, lag vor allem daran, dass Tuggen konsequent und einfach spielte, den Ball vom eigenen Tor weghielt und auch mit der vermeintlichen B-Elf – die eigentlich keine ist – auf der ganzen Linie überzeugte. Denn während Tuggens Kader eher klein erscheinen mag, zeigte der Samstag einmal mehr, dass selbst die zweite Garde genügend Qualität auf den Platz bringt, um ein Spiel zu kontrollieren und zu gewinnen. «Die Personalsituation war nicht sehr gut. Von dem her bin ich sehr froh, konnten wir drei Punkte holen und den angeschlagenen Spielern Zeit geben, sich zu regenerieren», so Trainer Ivan Previtali zum etwas mageren Kader. Nicht zuletzt ist der ungefährdete Sieg vom Samstag auch Torhüter Alessandro Merlo zu verdanken, der in anderen Spielen zwar schon mehr zu tun hatte, dennoch aber mehrfach wichtig pariert hat und sich die weisse Weste damit verdient hat. Man könnte beinahe meinen, Tuggen könne im Jahr 2024 nicht mehr verlieren. Und nicht nur das – gegen den SV Höngg hat es sogar den siebten Sieg in Folge abgesetzt. Das punktemässige Hoch Tuggens täuscht aber kaum darüber hinweg, dass hinter den Siegen jeweils harte Arbeit steckt. Denn Mannschaften, die oben mitspielen, holen nicht nur schöne Siege, sondern auch Arbeitssiege – und genau so einer ist Tuggen am Samstag gelungen. Ähnlich fasste es auch Trainer Ivan Previtali zusammen: «Verdiente, aber schwer erarbeitete drei Punkte. Es war heute nicht einfach.» Weiter betonte er, dass es gegen ein gutes Höngg kein Selbstläufer war: «Wir kamen in den ersten 30 Minuten etwas schwer ins Spiel, der Gegner hat es gut gemacht. Gegen Ende der ersten Hälfte haben wir uns besser gefunden und das Spiel dann gut im Griff gehabt, es ist nicht mehr viel angebrannt. Aber es war ein Kraftakt.»

Und wie es gegen Ende der Saison ist, werden auch die Blicke auf die Tabelle häufiger. Und dieser lohnt sich für Tuggen an diesem Wochenende, denn der Tabellenerste YF Juventus hat gegen Freienbach Punkte liegen gelassen – Tuggen fehlen nur noch zwei Punkte auf den ersten Platz. Hinter Tuggen hat sich derweil nicht viel verändert, Kreuzlingen ist nach wie vor erster Verfolger mit drei Punkten Rückstand. Für einen spannenden Schlussspurt ist damit alles aufgegleist, es sind nur noch zwei Spiele zu spielen. Für Tuggen geht es am kommenden Samstag nach Uzwil, während man in der Woche darauf zu Hause den USV Eschen-Mauren empfangen wird, dann möglicherweise zur grossen Finalissima.

 

Telegramm:

Tuggen – Höngg, 2:0 (1:0)

Linthstrasse, 321 Zuschauer, SR: Zarko Jevremovic

Tore: 39. Titaro 1:0, 62. Teixeira 2:0.

Tuggen: Merlo; Herlea, Rüegg, Loue; Mallo, Keranovic, Meier (81. Fässler), Teixeira; Rodrigues (89. Angehrn), Titaro (76. Keller), Morina.

Höngg: Trazivuk; Nguy, Stojanov, Affolter (46. Lima), Fondeur; Derungs (79. Bajrami), Velardi, Nardo, Santos, Anioke (65. Bryand); Öner.

Bemerkung: Tuggen ohne Bärtsch, Syla, Jakupov, Moreira, Kriz und Shala. Verwarnungen: 21. Meier (Foul), 84. Keller (Foul).

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