Keine Punkte für Tuggen

von Daniel Horisberger (Kommentare: 0)

Tuggen startete engagiert in die Partie gegen die Reserven des FC Winterthurs. Mit einem Volleyabschluss nach 8 Minuten verpasste Tuggens Spielmacher Julio Teixeira eine erste Torchance. Kurze Zeit später wurde Stürmer Dardan Morina im Winterthurer Strafraum umgestossen – ein Pfiff blieb aus, was wohl vertretbar war. Den folgenden Gegenangriff verwandelte Winterthurs Barletta, in der Mitte vor Torhüter Merlo völlig vergessen, eiskalt zur Führung in der 14. Minute. Nur vier Zeigerumdrehungen später war es Winterthurs Stossstürmer Ramabaja, der steil in Szene gesetzt zum zweiten Tor einschob.

Obwohl Tuggen die Startviertelstunde besser bestritt, stand man nach 20 Minuten mit leeren Händen, dafür mit zwei Toren im Rückstand da. Viel fürs Spiel gemacht, schlecht belohnt, ja sogar bestraft geworden – was bisher Tuggens Manko in der Meisterschaft war, konnten sie auch am sechsten Spieltag nicht abschütteln. Bis zur Pause blieb die Previtali-Elf zwar bemüht, konnte gleichzeitig aber auch froh sein, nicht noch mehr in Rückstand geraten zu sein. Nach der Pause wurde Tuggen drückender, und auch wenn man noch nicht das ganze Potential ausschöpfen konnte, kam man mehrfach zu guten Chancen. Die Abschlussgenauigkeit liess aber vorerst zu wünschen übrig. Je länger die Partie andauerte, desto weniger hatte Winterthur spielerisch zu entgegnen. Liess man sie nicht zu ihren schnellen Kontern kommen, zeigten die Zürcher nicht mehr viel, wohl auch wegen des hohen Pressings, dass man zuvor während mehr als einer Stunde energieraubend betrieben hatte. Tuggen hingegen wurde vom eigenen Unvermögen zurückgehalten.

Obwohl sich praktisch die ganze zweite Halbzeit in der Platzhälfte der Gäste abspielte, kam man zu keiner einzigen zwingenden Chance. Und doch wäre ein Tor im Bereich des Möglichen gewesen, Abschlussaktionen hatte man genügend. Es waren oftmals Schüsse aus der zweiten Reihe, manchmal etwas verzweifelt, teilweise hat man aber auch zu viel gewollt und den Ball im Strafraum vertändelt. So bleibt Tuggen ein weiteres Mal mit einer unnötigen Niederlage gegen einen Gegner zurück, gegen den auch ein Sieg dringelegen hätte. Spielmacher Julio Teixeira gab seine Einschätzung sichtlich frustriert nach der Partie: «Wir müssen einfach noch mehr machen, es ist zu wenig. Vor allem in der Offensive fehlt der Killerinstinkt.» Dann müsse man Tore machen, denn Chancen habe man genug, so Teixeira. «In der Defensive haben wir nicht schlecht gearbeitet, kriegen aber trotzdem zwei unnötige Tore», fasst der Mittelfeldspieler weiter zusammen. «Es ist seit Längerem ein Thema, es ist nicht nur das eine Spiel, das schlecht gelaufen ist. Aber die Saison ist noch lang, wir müssen dranbleiben, im Training mehr machen, jeder für sich noch mehr tun.», schliesst Teixeira ab. Das wirblige Technik-Ass war am Samstag wiederholt Dreh- und Angelpunkt im Tuggner Spiel, und mit einer guten Leistung auch sinnbildlich für die Situation in Tuggen: Man spielt gut, man hat die Kontrolle. Auf den letzten Metern aber fehlt der Torriecher, man kommt nicht dorthin, wo es weh tut. Und nachdem man sich abgemüht hat, bleibt Frust über die unnötige Niederlage. Positiv für die Previtali-Elf: Die englische Woche findet ihre Fortsetzung bereits am Mittwoch in Balzers, es bleibt also nicht lange, um über die ärgerliche Heimniederlage zu sinnieren.

Tuggen – Winterthur II, 0:2 (0:2)

Linthstrasse, 333 Zuschauer, SR: Petar Vlajnic

Tore: 14. Barletta 0:1, 18. Ramabaja (0:2),

Tuggen: Merlo; Mallo, Herlea, Loue (62. Rüegg), Keller; Meier (70. Shala), Kriz, Teixeira; Morina (74. Tejada), Rodrigues, Jakupov (70. Syla).

Winterthur II: Abaz; Parente, Citherlet, Lüthi, Kissling (87. Xhemaili); Holder (62. Babic), Ahmed, Holenstein, Barletta (74. Selmanaj); Morf (74. Kunz), Ramabaja (62. Romano).

Bemerkung: Tuggen ohne Bärtsch und Fässler.

Verwarnungen: 7. Holenstein (Foul), 34. Kriz (Foul), 60. Barletta (Reklamieren), 60. Morf (Foul), 68. Romano (Foul), 90.+4’ Herlea (Unsportlichkeit), 90.+4’ Babic (Unsportlichkeit).

Zurück