Punkteteilung in Tuggen
von Daniel Horisberger (Kommentare: 0)
«Es ist ärgerlich, dass wir bisher noch nicht immer die drei Punkte holen konnten, aber wir arbeiten daran», so schloss José Meier seine Einschätzung des Spiels am Samstag ab. Einmal mehr konnte Tuggen als klarer Favorit keinen Sieg einfahren.
Bereits in der siebten Minute, es lief der erste Angriff der Gäste überhaupt, pfiff Schiedsrichter Bracher einen fragwürdigen Elfmeter. Torhüter Alessandro Merlo hatte sein Tor verlassen, stellte sich dem Stürmer in den Weg und wurde mehr oder weniger umgerannt. Den anschliessenden Penalty parierte Merlo zwar, gegen den Nachschuss von Lirim Shala war er aber chancenlos. Tuggen brauchte ein paar Minuten, übernahm dann aber das Spieldiktat und kam bis zur Pause zu einigen guten Gelegenheiten, aus denen auch der Ausgleichstreffer hätte resultieren.
Nach dem Seitenwechsel war Tuggen nun deutlich besser, die auf Konter fokussierten Gossauer spielten minimalistisch und verteidigten in erster Linie. In der 51. Minute war es Tuggens Györky, der nach einer Flanke von José Meier an den Ball kam und diesen aus kurzer Distanz in die linke obere Ecke verfrachtete. Es schien ein Weckruf zu sein, man wollte jetzt erst recht die vollen drei Punkte. 12 Minuten später hatte Jakup Jakupov im gegnerischen Elfmeter alle Zeit der Welt zur Ballannahme und schloss sogleich unhaltbar ab. Trainer Ivan Previtali musste in der Pause die richtigen Worte gefunden haben, denn nach den beiden Toren zur Führung war Tuggen spielbestimmend, drückte sogar auf den dritten Treffer. In ernster Gefahr sah den Sieg niemand mehr, denn die St. Galler zeigten kaum noch etwas in der Offensive. Bis Schiedsrichter Bracher, der über das ganze Spiel hinweg gesehen keine konsequente Linie hatte, in der 88. Minute den zweiten Penalty gegen Tuggen pfiff, wiederum nach einem Eingreifen von Torhüter Merlo. Dieses Mal war der Pfiff zumindest vertretbar, dazu hatte die Tuggner im Vorgang mehrfach den Ball nicht vom eigenen Strafraum weggebracht, hatten die Situation indessen auch selber zu verantworten. Den eher unverdienten Ausgleichstreffer erzielte dann wiederum Gossaus Lirim Shala. In Anwendung eines einheitlichen Massstabs hätte Tuggen gleich im Anschluss ebenfalls einen Elfmeter zugesprochen erhalten müssen, ein Pfiff blieb aber aus.
«Es darf uns nicht passieren, dass wir kurz vor Schluss den Ball nicht weg vom Tor bringen und den Sieg dann verspielen. Es fühlt sich ein bisschen an wie verloren, weil wir nach der Pause sehr für den Führungstreffer kämpfen mussten und die Führung dann am Schluss wieder verlieren», so Meier nach dem Spiel. Von fehlendem Selbstvertrauen will er nichts wissen, man würde sich gegenseitig anspornen, wisse was man können und man vertraue auch in das eigene Spiel. Das Problem verortet er konkret an zwei Stellen: «Wir kreierten Chancen, haben diese aber nicht verwertet. Wir sind noch zu wenig effizient.» Dazu kommen defensive Fehler: «Wir erhalten seit Beginn der Rückrunde viele unnötige Tore, es geht für den Gegner sehr einfach.»
Telegramm:
Tuggen – Gossau 2:2 (0:1)
Linthstrasse, 309 Zuschauer, SR: Lars Bracher
Tore: 8. Shala 0:1 (P), 51. Györky 1:1, 63. Jakupov 2:1, 88. Shala 2:2 (P).
Tuggen: Merlo, Mallo (81. Fässler), Rüegg, Herlea, Keller; Györky, Meier (86. Catari), Teixeira; Jakupov (86. Anioke), Barreiro (81. Fetaj), Bärtsch.
Gossau: Böhler; Schällibaum, Gülünay, Franin, Eugster (77. Karrica); Casadio (90. Hukanovic), Salija (90. Oroshi), Shala; Eberle, Muharemi, Makia (63. Tejada)
Bemerkung: Tuggen ohne Nguy und Morina.
Verwarnungen: 8. Merlo (Foul), 31. Muharemi (Foul), 43. Jakupov (Foul), 60. Salija (Reklamieren), 74. Mallo (Foul), 77. Casadio (Foul), 80. Meier (Foul), 87. Franin (Foul).