Tuggen holt in Zürich drei Punkte

von Daniel Horisberger (Kommentare: 0)

Der Spätsommer zeigte sich in Zürich von seiner schönsten Seite, als die beiden Teams am Samstagnachmittag den Platz betraten. Und Tuggen schien aus den letzten beiden Spielen, als man zu Beginn von den Gegnern regelrecht überrannt wurde, gelernt zu haben. Denn gegen Kosova hatte die Previtali-Elf die Partie von Anfang an im Griff. Dazu sei erwähnt, dass die Zürcher ihrerseits kaum auf ein geordnetes Aufbauspiel setzten und Tuggen viele Bälle einfach zurückerobern konnte. Dadurch blieb Zeit, das eigene Spiel aufzuziehen. Ausgezahlt hat sich diese Überlegenheit erstmals nach 20 Minuten.

Nach einem schönen Konter scheiterte Dardan Morina zuerst am Torwart und legte im zweiten Versuch quer auf Caine Keller ab, welcher sich nicht zweimal bitten liess uns kalt zum 0:1 einschob. Zu diesem Zeitpunkt war die Führung bereits redlich verdient. Und noch vor Ablauf einer halben Stunde erhöhte Tuggen: Dardan Morina, schön in die Tiefe geschickt, liess Torhüter Fernandez im Eins gegen Eins keine Chance und versenkte den Ball zum zweiten Mal im Zürcher Tor. Bis zur Pause blieb es dann dabei, dass Tuggen die Oberhand behielt. Die Doppelführung ging ohne Weiteres in Ordnung. Nach der Pause brach im eher geordneten Spiel auf beiden Seiten Chaos aus. Kurz nach der Pause kam Kosova nach einem Eckball etwas schmeichelhaft zum Anschlusstreffer per Tuggner Eigentor.

Vom Gegentreffer aus dem Nichts liess sich die Previtali-Elf nicht beirren und wurde bald wieder gefährlich: In der 69. Minute wurde Tuggens Dardan Morina von Stürmerkollege Fernando Rodrigues rechts aussen schön in Szene gesetzt, tankte sich im Strafraum durch und konnte nur noch durch einen ungeschickten Schubser in den Rücken gebremst werden. Den folgenden Foulpenalty verwandelte wiederum Rodrigues mit einem angetäuschten Schuss eiskalt ins rechte untere Eck. Eine Viertelstunde vor Schluss war es dann ein Totalversagen in der Tuggner Defensive, welches Kosovas Clarke im Strafraum unbedrängt an den Ball kommen liess. Der Lupfer über Torhüter Dabic – wohl auch etwas glücklich – brachte die Zürcher wieder auf ein Tor heran. Obwohl die Previtali-Elf das Spiel im Griff hatte und eigentlich kaum Chancen zugelassen hatte, musste sie in den Schlussminuten nochmals zittern. Der in der neuen Saison vornehmlich als Joker agierende Jakup Jakupov setzte der Zitterpartie den definitiven Schlusspunkt in der Nachspielzeit, mit einem satten Schuss aus kurzer Distanz.

Es blieb nach der Partie kein Zweifel daran zurück, dass Tuggen den Sieg verdient hatte. Vor allem was vor Wochenfrist noch anzukreiden war – die fehlende Bereitschaft in den ersten Minuten – konnte diesmal nicht bemängelt werden. Mit den drei Punkten dürfte man an der Linthstrasse demnach mehr als zufrieden sein, auch wenn man die Partie trotz klarer Favoritenrolle spannender machte, als es wohl nötig gewesen wäre. Gute Unterhaltung mit dem richtigen Ausgang – auch damit kann man sich, zumindest als Supporter, zufrieden geben.

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