Verlieren verboten

von Daniel Horisberger (Kommentare: 0)

Das Heimspiel des FC Tuggen am Gründonnerstag hat irgendwie schon eine gewisse Tradition, so spielte man in den vergangenen Jahren meist zu Hause und stimmte sich damit quasi auf das anstehende Osterfest und ein fussballfreies Wochenende ein. Das vorgezogene Spiel vom Ostersamstag markiert zudem jeweils den Start in die finale Phase der Meisterschaft – spätestens jetzt geht es um alles. Zu Gast beim FC Tuggen ist am heute der USV Eschen-Mauren. Die Liechtensteiner spielen eine überzeugende Saison und liessen sich nicht von der Spitzengruppe abschütteln. Dass sorgt dafür, dass Tuggen nach zwei Spitzenspielen noch ein drittes vor sich hat. Ein Sieg von Eschen-Mauren liesse dieses an Tuggen vorbeiziehen – dann würde die Equippe aus dem Ländle plötzlich um die Aufstiegsplätze mitreden. Umgekehrt kann Tuggen nach zuletzt drei Niederlagen den Anschluss an die Spitzengruppe wiederherstellen, wenn es heute Abend punktet. Sollte es allerdings eine vierte Niederlage einstecken müssen, wird man sich eingestehen müssen, dass das Saisonziel Aufstiegsspiele in weite Ferne gerückt ist. Die Gründe für das aktuelle Leistungstief – dass eigentlich keines ist, weil die Leistung gar nicht durchwegs schlecht ist – liegen vor allem in der Torflaute. Gegen Mendrisio, YF Juventus und Wettswil-Bonstetten gelang der Previtali-Elf kein Treffer.

Und ohne Tore gewinnt man keine Spiele, so einfach ist das im Fussball. Daran liegen, dass man keine torgefährlichen Stürmer hat, kann es nicht. Denn sie haben allesamt schon das Gegenteil bewiesen, sind stets engagiert, wenn auch oft etwas  glücklos. Schüsse verfehlen das Tor knapp, Bälle springen nicht dem Stürmer, sondern dem Verteidiger vor die Füsse, nach einer schönen Stafette kommt der letzte Pass nicht mehr an, beim Flanken rutscht der Ball über den Fuss und landet im Ballfänger – viele Teams kennen es: wenn man kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu. Und gleichzeitig sind die Probleme nicht unlösbar, da das Fundament vorhanden ist, nämlich ein schlagkräftiges, technisch zumeist überlegenes Mittelfeld. Es gilt die Verbindung zwischen Mittelfeld und Offensive wieder herzustellen, den Stürmern neues Selbstvertrauen einzuhauchen, vielleicht auch über einen Standard ein Tor zu erzwingen. Ein weiteres Werkzeug, dass Tuggen zur Verfügung steht: Der immense Fundus an Erfahrung im Trainerteam um Ivan Previtali, Javier Santana und Gjevat Ponik. Man könnte in Tuggen den Teufel an die Wand malen. Aber so schlecht wie es statistisch gerade aussieht, ist man nicht – man ist nach wie vor eine Spitzenmannschaft und vorläufig noch auf Kurs. Aber das Punkteholen ist keine Option mehr, sondern Pflicht. Auch am Donnerstagabend gegen den USV.

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